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ORF Tirol: Agrar Langkampfen zur Rückzahlung bereit

ORF Tirol, 27 10 2011
Agrar zur Rückzahlung bereit
Die Weigerung von Mitgliedern der Agrargemeinschaft Unterlangkampfen, ausgeschüttete Gelder zurückzuzahlen scheint beendet zu sein. Als das Land einen Exekutor einsetzte, begann die Front der Hardliner zu bröckeln.

Bei der Generalversammlung am Beginn dieser Woche kündigten die Agrargemeinschafter an, das ausbezahlte Darlehen in Höhe von rund 1,3 Millionen Euro zurückzahlen zu wollen.
Das Geld muss bis 31.Oktober am Konto der Agrargemeinschaft liegen.
 
1,3 Mio. Euro an Mitglieder ausbezahlt
Ende letzten Jahres haben sich die Mitglieder der Agrargemeinschaft Unterlangkampfen rund 1,3 Millionen Euro ausbezahlt. Zu Unrecht, meinte das Land und hatte die Agrargemeinschaft Ende März unter Sachwalterschaft gestellt. Diese entschied schließlich, dass die ausgeschütteten Gelder zurückgezahlt werden müssen.
Es folgte auch ein rechtskräftiger Bescheid. Die Frist für die Rückzahlung endete vor mehr als zwei Wochen. Bis dahin hatten zwei von 29 Mitgliedern der Agrargemeinschaft ihren Anteil zurückgezahlt.
Erst als das Land einen Exekutor einsetzte, begann die Front der Hardliner zu bröckeln. Denn, sollten die Mitglieder ihren Anteil bis Montag nicht zurückbezahlen, werden Liegenschaften zwangsexekutiert, heißt es von Seiten der Bezirkshauptmannschaft, die die Exekution im Auftrag des Landes durchführt.
 
Nur ein kleines Zugeständnis
Für den Obmann der Agrargemeinschaft Georg Karrer jun., Sohn des Bürgermeisters bedeutet das nur ein kleines Zugeständnis, wie er sagt: „Ich möchte betonen, dass wir weiter die ‚Hardliner‘ bleiben. Es ist für uns nichts passiert, außer dass wir das Geld von der rechten in die linke Hosentasche gesteckt haben. Rechtlich fühlen wir uns nach wie vor im Recht.“
 
Einstimmiger Beschluss im Dezember 2010
Ende Dezember 2010 hatte der Agrargemeinschaftsausschuss einstimmig beschlossen, für jedes Anteilsrecht 40.000 Euro als Darlehen auszuzahlen. Für die Rückzahlung der Darlehen war ein Zinssatz von 1,75 Prozent festgelegt worden. Dabei wurde auch ausdrücklich darauf hingewiesen, dass auf eine Rückforderung verzichtet werden könne.
Der ausbezahlte Betrag werde dann einfach mit künftigen Ausschüttungen gegenverrechnet, so die Vereinbarung. Kritiker vermuteten hinter dieser Aktion eine versteckte Gewinnausschüttung.
Beendet ist der Konflikt in Unterlangkampfen damit noch nicht, denn jetzt müssen sich Gemeinde und Agrargemeinschaft darauf einigen, was von den Rücklagen Substanzerträge und was Erträge aus der Wald- und Forstwirtschaft sind. Dabei geht es um viel Geld, das ausbezahlte Darlehen in der Höhe von 1,3 Millionen Euro ist nur ein Teil der Rücklagen.
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Anmerkung:
Die Interviews muß man gesehen haben. Karrer sieht "keinen Verhandlungsspielraum" für die Beteiligung der Gemeinde. Dies sieht er insoferne richtig, als daß es für die Gemeinde nichts zu verhandeln gibt, der Substanznutzen steht der Gemeinde zur Gänze zu.