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Oberhofer fordert Obulus von allen Agrargemeinschaften

Dieser Tage flatterte den Tiroler Gemeindegutsagrargemeinschaften ein Brief der Kanzlei Oberhofer & Walzel v. Wiesentreu ins Haus. Der Inhalt ist bemerkenswert.
Zunächst gab es eine Einladung zur Buchpräsentation am 24. Januar 2012 im Hotel Europa. Für diese Präsentation wurde akademischer Boden vermieden. Als Ausgleich dafür spricht Landtagspräsident DDr. Herwig van Staa Grußworte. Die eingeladenen Agrarier werden sich im Barocksaal des Grand Hotel Europa wohlfühlen. Einzelne Jagdbeflissene kennen die Gefährlichkeit des Weges zur Landhausgarage.
>>Einladung>>

In einem ausführlichen Schreiben „schnorrt“ Dr. Oberhofer  von den „(angeblichen)“ Gemeindegutsagrargemeinschaften, also offensichtlich von allen, einen Kostenbeitrag für das nächste Buch, „Die Agrargemeinschaften in den Alpenländern, Band III“ in der Höhe von € 1.500.- plus MwSt, um die geschätzten Gesamtkosten von € 350.000.- abdecken zu können. Der Band wird in etwa zwei Jahren erscheinen, aber die Zahlung soll möglichst umgehend erfolgen.
>>Schnorrbrief>>

Damit nun auch gleich jede Agrargemeinschaft weiß, wie sie dran ist, liegt dem Schreiben auch noch eine Honorarnote, also eine Rechnung, mit Zahlschein bei.  Passenderweise auf dem normalen Kopfpapier der Kanzlei.
Als Zahlungsgrund ist angeführt: Die Agrargemeinschaften in den Alpenländern, Gemeinschaftsgutachten Serie III, Anteilshonorar.
>>Honorarnote>>
>>Zahlschein>>

Also insgesamt soll wieder eine Menge Geld, € 350.000.- aus den Substanzwerten der Gemeinden abgezweigt werden. Dies alles vor dem Hintergrund, dass nicht nur der Landesagrarsenat den Mitautor ao. Prof. Dr. Kohl als Pfuscher „aufgeblattelt“ hat, sondern dass sowohl VfGH wie auch VwGH die „wissenschaftlichen“ Ergüsse als irrelevant vom Tisch gewischt haben. Mit Tonnen von Papier wurden Gerichte und Behörden überhäuft, zugeschüttet, es hat nichts gebracht. Es zählt nur die Judikatur.

Dem Gastredner ist das alles egal, er wird die Grüße des Landtages und der Landesregierung überbringen und die „wissenschaftliche“ Arbeit loben. Auch die des Pfuschers. Er wird „oberhofieren“. Bei seiner Ehr'.
Die Öffentlichkeit wird vermutlich nicht erfahren, wie die Agrarbehörde mit den Zahlungen umgeht und in welchem Rechnungskreis der Oberhofer-Obulus untergebracht wird. Man kann davon ausgehen, dass er nicht auf die Mitglieder umgelegt wird.
Und die gleichen Agrarier werden den Gemeinden scheinheilig und hinterfotzig vorwerfen, dass sie zu viel Geld für Anwälte ausgeben.

>>TT 20120118>>