Fakten & Dokumente & Hintergründe
Das „Bereichern der Gleichern“ - Grundverkäufe Obermieming 1961
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- Published: Tuesday, 23 February 2016 22:15
Hofrat Dr. Albert Mair am 11 08 1961:
Durch die Agrargemeinschaft Obermieming wurden nunmehr die Grundverkäufe in völlig wahlloser Form und in einem Umfang durchgeführt, der mit den Grundsätzen der Erhaltung der wertvollsten agrargemeinschaftlichen Substanz, nämlich des Grund und Bodens, nicht mehr vereinbar sei.
Dies ist ein erschütternder Befund, den, neun Jahre nach der erfolgten Regulierung, der Leiter der Agrarbehörde, „Chefexekutor“ der agrarischen Landnahme, treffen musste.
Seine Ermahnungen haben nichts genützt.
Wiederum neun Jahre später hat der Obmann der Agrargemeinschaft Obermieming, Karl Spielmann, seinen Rücktritt mit den Worten begründet:
Weiters möchte ich auf die jetzige Wirtschaftslage, wobei nur Grundverkäufe getätigt werden und keinerlei zukunftsgesicherte Gegenwerte oder wirtschaftliche Investitionen durchgeführt werden, als Obmann nicht mehr länger verantworten.
Sein Rücktritt und die damit verbundene Botschaft haben ebenso nichts genützt.
Karl Spielmann ist ein ehrenwerter Mann, er vertrat eine Idee und keine Geschäftemacherei.
>>Rücktrittsgesuch Karl Spielmann>>
Das Sozialkapital des Gemeindegutes wurde weiter reduziert und missbraucht. „Zum Bereichern der Gleichern“.
Im Sinne Spielmann‘s und auch Mair’s ist das die völlige Perversion des agrargemeinschaftlichen Gedankens.
Bürgermeister Dr. Dengg hat diese Pervertierung noch einmal tatkräftig unterstützt.
„Pacta sunt servanda“ ist seine fadenscheinige Ausrede für die Untätigkeit in Sachen Gemeindegut.
Die handelnden Familien sind immer noch die selben, besser gesagt die “gleicheren“. Diese mussten bedient werden.
>>€ 650 000 für einen Gleicheren>>
>>… und sie schämen sich nicht>>
Sie sind die „Übergleicheren“ unter den Gleicheren.
Bei meiner Ehr‘.