Fakten & Dokumente & Hintergründe
NS-Praxis als Präzedenzfall für Eigentumsübertragungen
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- Published: Wednesday, 31 October 2012 23:23
Dr. Gerhard Siegl vom Institut für Geschichtswissenschaften und
Europäische Ethnologie an der Universität Innsbruck hat schon vor drei
Jahren in seiner Studie "Die Entstehung der Agrargemeinschaften in Tirol ... ", veröffentlicht im Jahrbuch für Geschichte des ländlichen Raumes 6 (2009)
sehr präzise das formuliert, was auch die Herren Dr. Andreas Brugger, Georg Willi
und Ulrich Stern in ihrer Pressekonferenz vom 14. Juni 2012 aus ihrer Sicht und
fußend auf dem ihnen vorliegenden Aktenmaterial vorgetragen haben.
Europäische Ethnologie an der Universität Innsbruck hat schon vor drei
Jahren in seiner Studie "Die Entstehung der Agrargemeinschaften in Tirol ... ", veröffentlicht im Jahrbuch für Geschichte des ländlichen Raumes 6 (2009)
sehr präzise das formuliert, was auch die Herren Dr. Andreas Brugger, Georg Willi
und Ulrich Stern in ihrer Pressekonferenz vom 14. Juni 2012 aus ihrer Sicht und
fußend auf dem ihnen vorliegenden Aktenmaterial vorgetragen haben.
Die Arbeit des Tiroler Geschichtswissenschaftlers Dr. Siegl wurde von niemandem bestellt und blieb im Gegensatz zum Steixner'schen Sandgruber-Getöse in der Öffentlichkeit eher unbemerkt:
Er führte in seinem Schlusswort aus:
"Es spricht einiges für die Hypothese, dass die während der NS-Zeit begonnene Änderung der Verwaltungspraxis als Präzedenzfall für die Eigentumsübertragungen der 50er und 60er Jahre herangezogen wurde."
Dr. Brugger, Willi, Stern:
Er führte in seinem Schlusswort aus:
"Es spricht einiges für die Hypothese, dass die während der NS-Zeit begonnene Änderung der Verwaltungspraxis als Präzedenzfall für die Eigentumsübertragungen der 50er und 60er Jahre herangezogen wurde."
Dr. Brugger, Willi, Stern:
Die NS-Willkür von Osttirol war die Betriebsanleitung für Nordtirol nach dem
Krieg, war die entsprechende gemeinsame Formulierung.
Krieg, war die entsprechende gemeinsame Formulierung.
Die nun folgende Welle von "Regulierungen" im Land Tirol lief nach dem nun
bekannten Muster ab: Informationen von "Oben" ,Anträge von "Unten"
und folgende Regulierung durch die Behörde.
bekannten Muster ab: Informationen von "Oben" ,Anträge von "Unten"
und folgende Regulierung durch die Behörde.
Dazu Siegl:
"Der Ansturm der Nutzungsberechtigten auf die Agrarbehörde war wohl damit zu erklären, dass im Rahmen des Regulierungsverfahrens die
Eigentumsübertragung am Gemeindegut möglich gemacht wurde. Ebenso entscheidend dürfte die Tätigkeit der Agrarpolitiker gewirkt haben, die
massiv für die Regulierung und damit die Bildung der
"neuen" Agrargemeinschaft eintraten. ... Die Agrarbehörde meldete
per 8. Juni 1949 27 Anträge auf Bildung von Agrargemeinschaften,
wenige Monate später waren es bereits 78 Anträge."
Eigentumsübertragung am Gemeindegut möglich gemacht wurde. Ebenso entscheidend dürfte die Tätigkeit der Agrarpolitiker gewirkt haben, die
massiv für die Regulierung und damit die Bildung der
"neuen" Agrargemeinschaft eintraten. ... Die Agrarbehörde meldete
per 8. Juni 1949 27 Anträge auf Bildung von Agrargemeinschaften,
wenige Monate später waren es bereits 78 Anträge."
Die mitwirkenden Agrarpolitiker waren Josef Muigg, Alois Grauß und Eduard
Wallnöfer. Muigg forderte im März 1949 den Leiter der Agrarbehörde Hofrat Dr. Schuhmacher auf, "vom Amt aus eine gewisse Initiative" zu ergreifen.
Dr. Brugger, Willi, Stern:
In seinem (Beamter Dr.Haller) Bericht an den Reichsstatthalter wird jedoch das gesamte Rechtsgeschehen ab 1847 systematisch angezweifelt.
Dazu Siegl:
"Die passende Geschichtsinterpretation wurde von Beamten der Agrarbehörde geliefert."
Lesen Sie selbst:


Auszug aus dem Schluss der Studie:

Siehe auch:
Die Sandgruber Studie hat nichts beantwortet. Ein Tiroler Wissenschaftler formulierte bereits vor drei Jahren den Kern der Übertragung des Nazi-Unrechts von Osttirol nach Nordtirol in einer Studie. Die Anzahl der agrarischen Operationen Dr. Hallers war ihm, wie es scheint, nicht bekannt. Die 113 durchgeführten Regulierungen und Hauptteilungen sind die grundlegende neue Dimension des Unrechts.
Wenn heute vom Schwarzmander-Bauernbund die Einführung der Deutschen Gemeindeordnung in einer aberwitzigen Interpretation als das gezielte Unrecht
an den Tiroler Bauern dargestellt wird, dann muss man auf das ebenfalls von Siegl zitierte moderate Schreiben des Bürgermeisters von Assling verweisen.
>>Bannberg>>
Aberwitzig deshalb, weil die Fraktionenauflösung der Deutschen Gemeindeordnung zuerst von der Republik Österreich mit den Überleitungsgesetzen bestätigt wurde und dann 1949 in die Tiroler Gemeindeordnung aufgenommen wurde.
>>Nebelwerfen statt Wiedergutmachung>>
Die ersten Regulierungen im freien und demokratischen Tirol wurden vermutlich ebenfalls in Osttirol "auf Grund ordnungsgemässer Anträge" durchgeführt. Dölsach wurde am 5.7.1949 reguliert, Iselsberg-Stronach 1950. Von diesen Regulierungen hat sogar Dr. Haller wegen Widerständen die Finger gelassen.
Siehe den Bericht Haller an den Reichsstatthalter Seite 28 unten.
Diese Widerstände gab es auch noch nach dem Krieg: "die Bildung der Agrargemeinschaften sei ein Schwindel und eine Gaunerei". In Folge davon wurden die protestierenden Gemeinderäte, ÖVP-Ortsgruppenobmann und ÖVP-Mitglieder, von der Agrarbehörde mit rechtlichen Schritten bedroht. Walli sei Dank.
>>Iselsberg Stronach Proteste>>
Steixner hat die Israelitische Kultusgemeinde und Sandgruber zum Nebelwerfen missbraucht.
Wenn heute vom Schwarzmander-Bauernbund die Einführung der Deutschen Gemeindeordnung in einer aberwitzigen Interpretation als das gezielte Unrecht
an den Tiroler Bauern dargestellt wird, dann muss man auf das ebenfalls von Siegl zitierte moderate Schreiben des Bürgermeisters von Assling verweisen.
>>Bannberg>>
Aberwitzig deshalb, weil die Fraktionenauflösung der Deutschen Gemeindeordnung zuerst von der Republik Österreich mit den Überleitungsgesetzen bestätigt wurde und dann 1949 in die Tiroler Gemeindeordnung aufgenommen wurde.
>>Nebelwerfen statt Wiedergutmachung>>
Die ersten Regulierungen im freien und demokratischen Tirol wurden vermutlich ebenfalls in Osttirol "auf Grund ordnungsgemässer Anträge" durchgeführt. Dölsach wurde am 5.7.1949 reguliert, Iselsberg-Stronach 1950. Von diesen Regulierungen hat sogar Dr. Haller wegen Widerständen die Finger gelassen.
Siehe den Bericht Haller an den Reichsstatthalter Seite 28 unten.
Diese Widerstände gab es auch noch nach dem Krieg: "die Bildung der Agrargemeinschaften sei ein Schwindel und eine Gaunerei". In Folge davon wurden die protestierenden Gemeinderäte, ÖVP-Ortsgruppenobmann und ÖVP-Mitglieder, von der Agrarbehörde mit rechtlichen Schritten bedroht. Walli sei Dank.
>>Iselsberg Stronach Proteste>>
Steixner hat die Israelitische Kultusgemeinde und Sandgruber zum Nebelwerfen missbraucht.
Bei meiner Ehr'.