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Schönreden

Es ist kabarettreif. Das Land Tirol verkündet in seiner >Landeszeitung;> "Gesetz wirkt: Agrargemeinschaften legen Rechnungsabschlüsse vor".
Verantwortet von einem Landesrat für Öffentlichkeitsarbeit schreibt die Chefredakteuse der Landes-Selbstbejubelungspostille, dass von den Agrargemeinschaften, Körperschaften des öffentlichen Rechts, die "einen Ausschnitt der öffentlichen Verwaltung zu besorgen haben"(zit. VfGH), das Gesetz eingehalten wird.


"Eh" nur teilweise, wie man dann lesen kann. So schlimm ist es ja gar nicht mit der Gesetzestreue in Tirol.
Dieses Elaborat, Ausgabe 2 in diesem Jahr, versandt an alle Haushalte, wird in harter Arbeit von sechs Redakteuren der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit kreiert. Auf Kosten der Steuerzahler, die damit für das eigene Geld heftigst verarscht werden.

Denn zeitgleich kam in die Postfächer von Tiroler Gemeinderäten die >Zeitung des Tiroler Gemeindeverbandes>, wo es auf den Seiten 6/7 heißt "Die Gemeinden werden betrogen". Hier werden die Geschehnisse rund um die Agrargemeinschaften und das Tun der Behörden, sehr realitätsbezogen, völlig anders dargestellt. Vor allem glaubwürdig.

Eine dritte Facette ist nur einem wesentlich kleinerem Publikum zugänglich: ein Tiroler Bürgermeister, ÖVP-Bürgermeister Robert Mössler, hat seinen Unmut über die Arbeitsweise der politischen Verantwortungsträger und der Behörden des Landes in einem offenen Brief ausgedrückt.
Es ist ein Hilfeschrei und er nimmt sich kein Blatt vor den Mund:
"Ist der Amtssachverständige Lobbyist der Agrargemeinschaft? (...) Der oben angeführte und jederzeit beweisbare Sachverhalt sowie der Umgang der Mitarbeiter des Amtes der Tiroler Landesregierung in diesem Zusammenhang betrachte ich als zutiefst verwerflich und einer modernen Landesverwaltung nicht würdig".
"Als Bürgermeister der Gemeinde Untertilliach schäme ich mich, dass es im Land Tirol noch Kräfte gibt, die alles daran setzen um den Frieden, das gemeinsame und verbindende Miteinander und die Eintracht in den Dörfern und Gemeinden, die bei Gott andere Probleme haben, durch völlig rechtswidrige und laienhaft vorbereitete und durchgeführte Verfahren zu zerstören". ...
"Ich schäme mich auch derzeit einer Partei anzugehören welche solche Zustände im Land toleriert".

Unsere Mitbürger mögen sich selbst ein Bild machen.
Wir meinen, die Bürger werden mit Jubelpostillen auf Steuerzahlers Kosten verarscht, während den Gemeinden ihr Vermögen genommen und der Rechtsstaat verraten wird. Das ist das Werk von Wenigen. Sie sind nicht würdig, das Volk zu vertreten.